Great Sandy National Park
Es
ist Montag. Jedoch einer dieser wenigen Montage von der guten Sorte, denn heute
ist Labour Day. Wir verbringen den ganzen Morgen damit all unsere Sachen
zusammenzuräumen, um noch vor der Flut zum Double Island Point zu gelangen. Der
starke Wind hat unseren mühselig errichteten Pavillon eingerissen. Ich fahre
heute den ganzen Tag bei Andy mit und kann das Offroading am Strand richtig
genießen. Über Funkgeräte verständigen sich die drei Wagen. Jan und Andy werfen
sich ununterbrochen Sprüche ob ihrer Autos an den Kopf, was für mich eine
herrliche Unterhaltung ist. Begeistert bin ich, als wir ankommen auf der
anderen Seite des Double Island Point. Vor uns liegt die See. Man sollte wohl
eher sagen ein See, denn in einer riesigen Mulde sammelt sich hier das Meerwasser.
Etwa 40 Meter sind es bis zur anderen Seite des Ufers, hinter dem dann das
offene Meer beginnt. Hinter uns befinden sich riesige Felsen und Sandberge. Ein
herrlicher Anblick. Rasch bauen wir unser kleines Quartier auf und frühstücken
am Strand, bevor ich mich in das kühle Nass begebe. Heute ist eine beinahe
unerträgliche Hitze. Ne.ben uns steht ein junger Mann mit seinen Söhnen und
zieht einen Fisch nach dem Anderen aus dem Wasser. Auch Jan und ich sind jetzt
geködert. Wir holen die Angelruten vom Dach des Wagens, montieren Blei und
Haken an der Schnur und versuchen unser Glück. Nur viermal schmeiße ich meine
Schnur ins Wasser, bis ich bereits zwei Fische gefangen habe. Unglaublich, wie
einfach das hier geht. Ich habe allerdings keine Ahnung, wie die Stacheligen
Tiere heißen die wir hier aus dem Ozean ziehen. Nachdem ich mit Tobi einmal auf
die andere Seite des Ufers geschwommen bin, das nun keine dreißig Meter mehr
entfernt ist, weil die Ebbe langsam eingesetzt, braten wir den Fisch. Es ist
ein herrliches Gefühl hier zu sitzen, auf das wunderschöne Panorama zu blicken
und seinen frisch gefangenen Fisch zu essen, der zu dem gar nicht mal schlecht
schmeckt. Unangenehm ist nur, dass uns vor einiger Zeit das Wasser ausgegangen
ist und ich mich seitdem trotz leichtem Sodbrennen nur noch mit Bier begnügen
kann. Aber es gibt auch Schlimmeres. Nach der Hälfte des Tages begeben wir uns
wieder in die Autos und fahren zum Rainbow Beach. Hier ist das Zentrum für
Touristen. Wir fahren auf der schmalen Sandpiste entlang. Zu unserer Rechten
kommen die Wellen immer näher und zu unserer linken erstrecken sich die Felsen
in unerreichbare Höhen. Wir machen uns auf die Suche nach dem Carlos Sandblow.
Nach einem kurzen Marsch durch den Wald begegnet uns ein atemberaubendes
Naturphänomen. Über Jahrtausende wehte hier der Sand hinauf, sodass eine
riesige Düne entstand, von der man eine herrlichen Ausblick hat, auf das Meer
an der einen Seite und auf den Sonnenuntergang an der Anderen. Ich leihe mir
das Board von zwei deutschen Mädels und fahre einmal den Sandhang hinab. Viele
Fotos werden geschossen, als wir beobachten, wie der Feuerball hinter dem
Regenwald verschwindet, der hier am Fuße dieses enormen Sandberges beginnt.
Nach diesem Spektakel machen wir uns wieder auf den Heimweg zurück nach
Brisbane.

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